Schröpfkopftherapie
Das Schröpfen ist eine klassische Heilmethode, die sich in der asiatischen und auch in der europäischen Volksmedizin als außerordentlich erfolgreich erwiesen hat.
Durch das Applizieren von Schröpfköpfen auf Reaktionszonen bzw. Akupunktur- und Schmerzpunkten werden die körpereigenen Selbstheilungskräfte mobilisiert.
Anwendungsgebiete:
Das Schröpfen eignet sich vor allem bei orthopädischen Erkrankungen zur Schmerzlinderung, bei chronischen und akuten Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Kopfschmerz, Migräne uvm.
Das Schröpfen stellt eine optimale Alternative dar.
Von vielen Therapeuten wird die Therapie mit den physiotherapeutischen Maßnahmen erfolgreich kombiniert.
Geschichte:
Das Verfahren aus der Naturheilkunde gibt es bereits seit 5000 Jahren.
Schon in der Antike wurde geschröpft, z.B. mit Bambus und Tierhörnern (Dies sagt Dr. Thomas Rampp, Oberarzt und Leiter der Ambulanz für Naturheilkunde und Chinesischen Medizin an den Kliniken Essen-Mitte).
Die alten Ägypter verwendeten Schröpfköpfe aus Glas für die Behandlung. Ebenfalls ist das Schröpfen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) tief verwurzelt.
In der heutigen Zeit hat die internationale Prominenz das Schröpfen für sich entdeckt. Wie die Regenbogenpresse dokumentiert, flanierten jüngst Gwyneth Paltrow und Kristin Scott Thomas bei einer Premiere in New York mit runden Schröpfmalen im Rückendekolleté über den roten Teppich.
Durchführung:
Heute werden kleine Tassen bzw. Gläser aus Glas oder Kunststoff verwendet, die der Therapeut auf Rücken, Bauch oder Extremitäten platziert.
Die Haut wölbt sich wegen des Unterdrucks in den Schröpfkopf ein, wodurch die unter dem Schröpfkopf liegende Haut gereizt und das Bindegewebe stärker durchblutet wird.
Obwohl die Gläser durch den Unterdruck deutlich an der Haut ziehen, ist das Schröpfen nicht schmerzhaft. Die Patienten berichten meist über ein angenehmes Wärmegefühl.
Durch den Zug kann es zu Einblutungen in die Haut kommen, es bilden sich kleine Blutergüsse. Diese sind harmlos wie „Knutschflecke“ und nach 2-3 Tagen wieder verschwunden (nach Dr. Antonius Pollmann, Präsident des Zentralverbands der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin ZAEN).
Wirkungsweise:
Die verbesserte Durchblutung und Mikrozirkulation lindert schmerzhafte Muskelverspannungen.
Der Unterdruck im Schröpfkopf saugt aus dem Gewebe Lymphe und Blut.
Darüber hinaus unterstützt das Schröpfen die Behandlung von Inneren Erkrankungen wie Lungen-, Leber- und Gallenleiden. Erklärt wird der Effekt damit, dass der Hautreiz durch das Schröpfglas nicht nur eine lokale, sondern auch eine reflektorische Wirkung ausübt. Das bedeutet, dass der Therapeut über Reizung der Hautnerven einen Reiz auf die Inneren Organe setzen kann.
Diese Annahme beruht auf der Theorie, dass im Nervensystem sowohl horizontal als auch vertikal sogenannte segmentale Reflexbögen verlaufen, welche die Inneren Organe mit der Körperoberfläche verbinden. Die Schnittstellen dieses segmentierten Kommunikationssystems sind die Schröpfzonen.
Auch in der TCM orientiert sich das Verfahren an den reflektorischen Beziehungen von innen und außen. Stagnierende (Leere) oder sich in den Organen stauende (Fülle) Energien sollen so wieder in Fluss kommen.
Dieses Verfahren ist auch für Marcumar-Patienten geeignet, da die Gefäße nicht verletzt werden, sondern lediglich die Zellpermeabilität (Durchlässigkeit) erhöht wird. Es kann aber schneller zu blauen Flecken kommen.